Smütech

Schulze IT-Schulung und Dienstleistungen

U32 Die Fußbodenheizung als Blinder meistern

Mit welchen Tricks und Hilfsmitteln man auch blind die perfekte Wohlfühltemperatur erreicht

20.11.2025 41 min

Zusammenfassung & Show Notes

Dein Spezialist für assistive Technologie, Schulung, Fernwartung und Fritz!Box-Optimierung
Hier sind wir: https://schulze-graben.de

In dieser Folge zeige ich, wie man als Blinder mit kleinen Tricks und Hilfsmitteln auch bei einer Fußbodenheizung immer die persönliche Wohlfühltemperatur erreicht.

Schön, dass du dabei bist.
Wenn du Heute was mitgenommen hast, dann gib doch etwas zurück.

Das ist ganz einfach. Besuche https://danke.schulze-graben.de und zeig mir, ob dir die Show gefallen hat.

Kleine Gesten machen den Unterschied.

Transkript

[Musik] Sag mal, sag mal, hast du Samstagabend schon was vor? Ich hab da was das geht, total ins Ohr. Der Jockel, der bringt uns wieder Technik und Tipps und das macht er ganz ohne Schlips. Kaum ist der Samstagabend da, schalten wir ein, fern oder auch nah. Schmüt' Hecht, Schmüt' Hecht, Samstagabendshow, das ist Infotainment und das macht uns alle froh. Schmüt' Hecht, Schmüt' Hecht, Trends und Technik satt, präsentiert von Jockel, der stets coole Infos hat. Präsentiert von Jockel, der stets coole Infos hat. [Musik] Willst du mitreden? Dann schreib ne Mail, die kommt ins Studio und dann geht es schnell. Der Jockel packt Zeit für eure Fragen mit ein und das macht er echt ziemlich fein. Kaum ist der Samstagabend da, schalten wir ein, fern oder auch nah. Schmüt' Hecht, Schmüt' Hecht, Samstagabendshow, das ist Infotainment und das macht uns alle froh. Schmüt' Hecht, Schmüt' Hecht, Trends und Technik satt, präsentiert von Jockel, der stets coole Infos hat. Präsentiert von Jockel, der stets coole Infos hat. [Musik] Und dann kommt da neue Anleitung raus, sofort kommt da Podcastfolge dazu ins Haus. Der Jockel zeigt uns alles, was so geht, aber auch alles, des was net. Kaum ist der Samstagabend da, schalten wir ein, fern oder auch nah. Schmüt' Hecht, Schmüt' Hecht, Samstagabendshow, das ist Infotainment und das macht uns alle froh. Schmüt' Hecht, Schmüt' Hecht, Trends und Technik satt, präsentiert von Jockel, der stets coole Infos hat. Präsentiert von Jockel, der stets coole Infos hat. [Musik] Schulze IT-Schulung und Dienstleistungen, dein Spezialist für Audioanleitungen, Schulung, Fernwartung und Fritzbox-Optimierung. Wir präsentieren die SMYTECH-Show und hier ist euer Gastgeber, Master of Business Administration, JAWS-certified, IT-Trainer für Blinde und Sehbehinderte, Joachim Schulze. [Musik] Und wieder darf ich einen wunderschönen Sonnabend wünschen. Ich freue mich, dass ihr euch Zeit genommen habt, heute wieder für die SMYTECH-Show. Und heute habe ich ein hochinteressantes Thema, das zwar nicht alle betrifft, aber die, die es betrifft, die hat es dann oft ganz ordentlich im Griff. Und zwar geht es uns heute um das Mysterium Fußbodenheizung. Und zwar, wie man sie als Blinder meistern kann. Ja, und das geht tatsächlich. Und wie das funktioniert? Das hören und lernen wir heute nach unserem ersten Song. [Musik] [Musik] [Musik] [Musik] [Musik] [Musik] [Musik] [Musik] "Chasing Shadows", ja, ein wunderschöner Song. Wenn man sich da draußen, zumindest hier im Vogtland, das Nieselwetter ansieht, ja, das ist eigentlich so ziemlich der einzige Song, der wirklich passt. Ja, und wo es jetzt schon in den nieseligen November geht, da geht es natürlich früher oder später auch wieder um das Thema Heizen. Ja, und wenn wir uns erinnern, so vor drei Jahren, da ist das plötzlich ein Riesenthema geworden. Denn Energie ist auf einen Schlag so teuer geworden wie nie zuvor. Und damit sind auch Mythen in die Höhe geschossen. Das kann man sich gar nicht vorstellen. Ich hatte dann teilweise Kunden, die haben mir erzählt, ja, mein Mitarbeiter beim Amt hat gesagt, also so viel Energie wird nicht übernommen zum Heizen. Ich soll mich halt einfach auf 20 Grad einschränken. Aber ich bin ja krank. Ich brauche einfach mehr Wärme. Und ich glaube, da hat man mal wieder eine der widerwärtigsten Seiten unserer Menschheit gesehen, nämlich die, dass man immer meint, man weiß, was für andere am besten ist, obwohl man selbst vielleicht überhaupt nicht mitreden kann. Ja, und wer mich kennt, der weiß, ich war 14 Jahre lang Verwalter einer Eigentümergemeinschaft und da hatte ich sehr viel mit dem Thema Heizen zu tun. Auch mit unterschiedlichen Heizsystemen, aber tatsächlich nicht mit Fußbodenheizung. Das habe ich erst jetzt, seit wir hier im Vogtland wohnen, richtig und vorher in meiner Zeit, als ich in der Schweiz residierte, in meinen frühen Zwanzigern. Ja, und da gibt es einiges, das ein bisschen besonders ist und das man ein bisschen im Blick behalten kann und manchmal vielleicht auch muss, denn sonst ist der vermeintliche Komfort ganz schnell ein unmittelbarer Albtraum. Teilweise natürlich auch kostentechnisch, das ist allerdings bei Fußbodenheizungen im Allgemeinen nicht so schlimm, aber dazu kommen wir gleich. Aber tatsächlich kann dann auch irgendwann zu viel, zu viel des Guten und damit auch der Komfort leiden. Und damit man so eine Fußbodenheizung überhaupt verstehen lernt, vor allem als Blinder, neigt man ja doch immer dazu zu sagen, naja, ich kann ja die Zahlen auf dem Thermostat nicht lesen und deswegen kann ich sie auch nicht richtig einstellen und darum passt die eigentlich auch nie bei mir. Ich habe eine Überraschung für euch, die passt auch bei Sehenden zu 80% nicht, aber die meisten gehen nicht nach dem Komfort, sondern tatsächlich auf das, was auf dem Thermostat steht, was der anzeigt. Und wenn der anzeigt, ach ist doch alles gut, sind 20 Grad, naja, dann sind alle glücklich. Ob das dann zu warm oder zu kalt ist, ist den meisten Menschen relativ egal, denn diejenigen, die einfach nicht so viel Wärme brauchen, für die ist es eh gerade in Mehrfamilienhäusern so, dass häufig über andere Wohnungen mitgeheizt wird. Menschen, die es einfach wärmer brauchen und es einfach wärmer haben möchten, die heizen meist für die mit, die sagen, wir reichen einfach 18, 19 Grad zum Leben und zum Glücklichsein und sich wohlfühlen. Das ist auch in Ordnung, aber da hat man natürlich eher nicht die Probleme, dass es schwierig wird, eine Fußbodenheizung dann auch richtig einzuschwingen, wie man dazu sagt, dass dann eben auch überall die richtigen Temperaturen herrschen. Ja, grundsätzlich fangen wir mal an, uns kurz damit zu befassen, wie das überhaupt klappt. Normal kennen wir das, bei Heizkörpern ist das ganz einfach, wir drehen ein Thermostat auf von 1 bis 5 und der macht dann irgendwas zwischen saukalt und viel zu heiß. In neueren Häusern, wenn man dann Öl brennen wird oder Gas brennen wird oder vielleicht auch schon Wärmepumpen hat, da ist es dann meistens so, irgendwas zwischen saukalt und naja, geht schon so, weil halt sehr oft gerade in Altbauten das Ganze nur recht dürftig angepasst ist. Bei Fußbodenheizungen, da ist das ein bisschen anders. Da gibt es nur zwei Stufen für die meisten Menschen, saukalt und viel zu heiß. Und das liegt nicht zuletzt an der Anatomie der Fußbodenheizung. So ein Heizkörper, der sitzt irgendwo unterm Fenster, ist einen Meter breit oder zwei Meter breit und vielleicht einen knappen Meter hoch oder weniger. Ja, der hat eine gewisse Leistung, die kann er an den Raum abgeben. Das ist meistens so irgendwo zwischen 500 und 1200 Watt, je nach Vorlauftemperatur und Größe. Aber das ist einfach eine fixe Leistung, die gibt er ab an den Raum und wenn er wieder aus ist, dann kühlt der Heizkörper auch wieder ab und dann kühlt auch der Raum wieder ab. Bei Fußbodenheizungen ist das anders, denn da wird der ganze Boden warm. Natürlich nicht so warm wie bei Heizkörpern, denn die brauchen erstmal ihre 45-50 Grad Temperatur, ansonsten laufen die nicht. Wenn ich das mit einem Fußboden machen würde, dann würden mir sämtliche Bodenbeläge kaputt gehen und die Wohnung würde praktisch unbewohnbar, denn sie würde irgendwo bei 40-45 Grad Raumtemperatur liegen und das wäre natürlich absolut nicht mehr aushaltbar. Deswegen laufen Fußbodenheizungen meistens so zwischen 25 und in ganz alten Altbauten vielleicht 35 Grad, aber mehr macht man da eigentlich nie, weil es einfach keinen Sinn macht. Weil es keinen Sinn macht, mehr Temperatur reinzuballern, denn die müsste man dann nur mühsam runterriegeln. Jetzt habe ich schon gesagt, der ganze Fußboden wird beheizt. Gerade in Altbauten aus den 80ern, als Fußbodenheizung so langsam aufkam und eigentlich noch ein bisschen Mode-Accessoire war, heute ist es längst Standard, wobei in ganz neuen Häusern tatsächlich auch schon wieder Luft-Luft-Wärme pumpen, also dann klassische Klimaanlage, die auch im Sommer kühlen kann, die nachfolge antritt. Aber Fußbodenheizungen, das kann man schon so sagen, ist heute im Neubau tatsächlich sehr, sehr verbreitet. Heizkörper trifft man da eher gar nicht mehr an, weil Fußbodenheizung eben mit diesen niedrigeren Temperaturen arbeiten kann. Das heißt, sie kann das, was eine Wärmepumpe zum Beispiel liefert, und das wissen wir alle, das wird unsere Zukunft optimal ausnutzen. Und das sorgt natürlich auch ganz klar dafür, dass dann am Ende irgendwann auch der Bestand umgerüstet werden muss. Allerdings ist das Umrüsten mit einer Fußbodenheizung fast unmöglich, wenn man jetzt nicht wirklich eine Kernsanierung macht, denn es müssen halt alle Möbel und vor allem alle Böden raus. Und da muss man dann schon wirklich ein Haus kernsanieren, dass das auch irgendwo Sinn macht. Aber wenn man nun so eine Fußbodenheizung hat, dann freut man sich. Und wenn man ja jetzt nicht gleich so den richtigen Riecher hat oder nicht unbedingt ein Mensch ist, der gerne bastelt und sich auch ein bisschen auf neue Technologie einlässt, dann hat man vielleicht nach einer Woche oder zwei gar keine Freude mehr. Denn das Problem ist, im Bad will man es warm haben, ja okay, aber der Rest der Wohnung ist halt auch viel zu warm. Oder ansonsten ist das Bad kalt und die anderen Zimmer haben die falsche Temperatur. Was ist da eigentlich los? Dadurch, dass der ganze Fußboden geheizt wird, hat so eine Fußbodenheizung eine unglaubliche Modulationsbreite. Was ist das jetzt wieder Jockel? Modulationsbreite bedeutet, sie kann mit unglaublich kleiner Leistung fahren und sie kann mit ziemlich heftiger Leistung ballern, wenn die Temperaturdifferenz, das sogenannte Delta T, stimmt. Ich will jetzt hier gar nicht zu viele Fachausdrücke um mich schmeißen, die viele sicher auch gar nicht interessiert. Ich breche es ein bisschen runter. Bei der Fußbodenheizung geht es grob um den Temperaturunterschied. Das heißt, die mittlere Systemtemperatur minus die Raumtemperatur. Und das, was da dazwischen liegt, sorgt dann pro Quadratmeter für die Leistung. Da kommen wir zu einer ziemlich krassen Ausbeute bei Fußbodenheizung. Denn viele Anlagen sind natürlich, weil Fußbodenheizungen eh wenig Temperatur brauchen, etwas höher eingestellt. Das führt dann dazu, wenn ich jetzt zum Beispiel 30 Grad Vorlauftemperatur zur Verfügung habe, mit 26 Grad kommt das Wasser zurück aus dem Fußboden in die Heizungsanlage. Dann liegt meine mittlere Systemtemperatur bei etwa 28 Grad. Und das ist gar nicht so ungewöhnlich in neueren Häusern. Und dann habe ich, wenn ich sage, ich möchte jetzt gerne 24 Grad Raumtemperatur, 24 Grad, bist du wahnsinnig? Nein, bei Fußbodenheizung braucht man, wenn man jetzt nicht total unempfindlich gegen Kälte ist, meistens etwas mehr als mit klassischen Heizkörpern. Das liegt einfach daran, dass die Systemtemperaturen so niedrig sind. Und dann habe ich eben von 28 auf 24 Grad ein sogenanntes Delta-T von 4 Grad. Und 4 Grad, das kann eine ziemlich ordentliche Leistung schmeißen. Bei modernen Häusern mit ordentlichen Installationen, da kann uns das tatsächlich mal auf 40 Watt pro Quadratmeter, teilweise auch auf 50 Watt pro Quadratmeter Leistung bringen. Das sind jetzt alles Faustwerte. Also es gibt dafür Formeln, wo man das wirklich ganz genau berechnen kann. Hängt dann auch ein bisschen mit Estrichtdicke und so weiter zusammen. Aber das sind jetzt einfach mal Faustwerte. Man kann grob sagen, pro Grad Delta-T kriegt man ungefähr 10 Watt Leistung pro Quadratmeter hin. So, jetzt habe ich das vorher mit der Schwankungsbreite oder Modulationsbreite angesprochen. Und das merkt man natürlich sofort. Denn wenn ich jetzt zum Beispiel 18 Grad habe im Raum, also drei Wochen im Urlaub war, und das Haus wirklich mal runtergekühlt ist, und ich heize jetzt den Raum von 18 auf 24 Grad hoch, dann habe ich aber viel, viel, viel mehr Leistung zur Verfügung, ohne dass ich irgendwas an der Hardware geändert habe. Da hat sich nichts an der Heizung geändert, einfach nur durch den größeren Temperaturunterschied habe ich plötzlich viel mehr Leistung. Klar, ich brauche auch viel mehr Energie, aber das ist kein Problem, denn die Anlage bzw. die Fußbodenheizung kann diese Modulation der Leistung ohne Probleme handeln. Und ihr könnt euch das jetzt schon vorstellen, dann sind wir plötzlich von 18 auf 28, wenn wir uns das mal ausrechnen, bei 10 Grad, dann heißt das irgendwie, wow, wir haben 100 Watt pro Quadratmeter, wenn wir jetzt mal ein 20 Quadratmeter Wohnzimmer nehmen, dann sind das plötzlich 2 KW Leistung, und die kommen aus dem Fußboden, verteilt, dann könnt ihr euch, glaube ich, schon vorstellen, dass da ordentlich was geboten ist. Und das ist dann tatsächlich das Thema, wo man sagen muss, das durfte ich dann wirklich erleben, was das bedeutet, wenn so eine Fußbodenheizung ordentlich Leistung hat und eigentlich die Bewohner gedünstet werden. Also es gibt einen Unterschied zwischen Kochen und Dünsten, der beträgt ungefähr 40 Grad. Und tatsächlich war das das erste Mal, als ich mit einer Fußbodenheizung in Berührung kam, damals in der Schweiz, bei einem Freund von mir, das war ein Haus aus den frühen 80ern oder Mitte der 80er, und die Schweiz war damals berühmt dafür, okay, wir nutzen Technik, aber wir nutzen sie so, dass sie bitte nach Möglichkeit einfach zu warten ist. Und dann hat man was gemacht, das war damals gar nicht so unüblich. Und obwohl es nicht unüblich war, war das eigentlich schon die fortgeschrittene Version für Mitte der 80er. Man ist nämlich hergegangen und hat in diesem Block mit ungefähr, ich glaube, 15 Wohnungen, Fußbodenheizung verlegt. Die hat man nach Heizkurve mit 30 bis 36, 38 Grad Wärme versorgt. Jetzt hört man hier schon 38 Grad, das klingt nach ziemlich viel. Ja, war natürlich auch ein Haus, da hatte man damals noch Zweifachverglasung mit Holzfenstern drin. Aber die Schweizer wollen ja Energie sparen. Und so haben viele Bewohner natürlich angefangen, nach 15, 20 Jahren die Holzfenster rauszureißen, dann entsprechende Kunststofffenster einzusetzen. Und man merkte plötzlich, wie diese Wohnungen wärmer wurden. Und zwar so warm, dass man dann ohne Probleme auch mal 25 Grad haben konnte. Aber warum? Weil es keine Thermostate gab? Das dachte ich damals. Und ein Stück weit war das natürlich auch richtig. Denn wie hat man die Fußbodenheizung geregelt in den Wohnungen? Man hatte einen Hahn, da konnte man die gesamte Versorgung mit Heizungswärme auf und zu drehen. Und dann gab es noch für jeden Raum auf und zu. Also etwas, was es bei Heizkörpern eigentlich seit den 80ern nicht mehr gibt. Das war bei der Fußbodenheizung noch bis in die 90er teilweise gang und gäbe. Man hatte einfach nur auf und zu. Man kann die Durchflussgeschwindigkeit ein bisschen regulieren. Das bringt aber bei so einem trägen System wie einer Fußbodenheizung herzlich wenig. Denn beim Heizkörper, das kennt ihr alle, den drehen wir auf und spätestens 30 Minuten danach, da ist es mokelig warm. Und dann können wir uns da auch gemütlich aufhalten. Und wenn wir ihn wieder ausdrehen, dann ist es auch eine Stunde später wieder etwas abgekühlt. Bei der Fußbodenheizung sieht das Ganze anders aus. Denn was passiert hier? Was ganz anderes. Die Wärme strömt langsam in den Boden ein. Und dann funktioniert das wie früher bei den Nachtspeicheröfen. Der Boden speichert nämlich die Wärme und gibt die dann ganz langsam über den Estrich und den Bodenbelag ab. Das heißt, die Leistung, die man in den Boden rein speichert, die gibt der Boden auch wieder ab. Und da beißt die Maus keinen Faden ab. Das macht der Boden. Das kann man dem auch nicht ausreden. Und wenn ich jetzt natürlich zu viel Wärme eingelagert habe im Boden, dann muss die irgendwie wieder raus. Und der einzige Weg raus ist eben in unsere Wohnung. Und so war das damals auch in der Schweiz. Die Winter waren vieles, aber sie waren nie kalt. Denn die Fußbodenheizung war minimalst aufgedreht und man ist eigentlich fast zerlaufen. Ja, aber warum? Weil Fußbodenheizung natürlich durch ihre Trägheit auf zwei Dinge angewiesen ist. Auf Bewohner, die ihre Wohnung genau dort erwärmen, wo sie es brauchen. Und natürlich auf Thermostate. Wenn man eine Fußbodenheizung heute hat, und das ist noch eine alte, ohne Thermostate, dann ist man da wirklich gefordert als Bewohner. Denn entweder man ist einfach unempfindlich gegen Kälte, dann ist das nicht so schlimm. Dann kann man einfach sagen, okay, gut, ich lasse das größtenteils aus und habe es nur so leicht an, dass ich auf meine 21, 22 Grad vielleicht im Bad komme. Und wenn mir das ausreicht, ja, okay, dann kann man das machen. Und dann so im Rest der Wohnung seine 20, 21 Grad hat. Wenn man aber es jetzt vielleicht auch ein bisschen wärmer braucht oder gerade im Bad dann vielleicht auch wirklich warme Füße möchte, wenn man aus der Dusche kommt, ja, dann kommt man natürlich auch nicht um eine gewisse Vorlauftemperatur umhin. Und dann kommen wir zu zwei Hilfsmitteln, die für Sehende eigentlich genauso wichtig wären, aber tatsächlich haben Sehende meistens die Billigausführung. Sehende holen sich meistens normale Raumthermometer, die stellt man irgendwo hin, eine Wetterstation, und die zeigt dann irgendwas an. Um Gottes Willen, ich habe 24 Grad, das ist viel zu warm, das braucht zu viel Energie, also muss ich sofort zurückdrehen. Oh, jetzt friert es mich, naja, aber ich habe ja immer noch 22. Ja, und das ist das, was ich vorher angesprochen habe. Mit einer Fußbodenheizung brauche ich immer ein bisschen mehr Temperatur, als ich mit dem Heizkörper brauchen würde. Warum? Weil der Boden sich sonst kalt anfühlt. Und das geht natürlich auch durch Pantoffel. Wenn ich jetzt mit Socken rumlaufe, dann ist das vielleicht sogar noch extremer, denn das kalte Wasser, das dann im Boden steht, wenn das nicht temperiert wird, dann kann es mir natürlich schnell passieren, dass das einfach wahnsinnig unangenehm ist, weil ich kalte Füße habe. Das bringt aber auch den Vorteil mit sich, ich kann natürlich mit einer Fußbodenheizung auch mehr lüften, ohne dass das jetzt im totalen Desaster gipfelt. Das muss man ganz klar sehen, das geht sehr gut, denn normalerweise sagt man ja immer, okay, also Fenster auf Kippstellen, das ist eigentlich so der Tod, weil das gibt nichts außer Schimmel. Ja, das stimmt auch, das ist ganz klar. Aber das häufigere Stoßlüften ist mit Fußbodenheizung eigentlich überhaupt kein Problem, denn die kann das ziemlich gut ab. Und warum? Naja, da sind wir wieder bei der Leistung. Wenn ich jetzt natürlich Thermostate habe, die Fußbodenheizung ist auf 25 Grad eingestellt, das ist meistens die sinnvollste Einstellung, ich sage auch gleich was dazu warum, und die Vorlauftemperatur liegt bei 26 Grad, oder die Systemtemperatur, so muss man sagen, also die Mischung aus Vor- und Rücklauf, liegt bei 26 Grad. Da gibt es eigentlich einen Grad Unterschied. Wenn jetzt das Fenster auf ist für 5-6 Minuten, dann tut mir das überhaupt nicht weh, denn die Raumtemperatur geht vielleicht runter auf 22 Grad, erstmal kurz die Lufttemperatur. Der Rücklauf, der geht auch ein bisschen runter, das heißt die Systemtemperatur, die drückt sich vielleicht auf 25 Grad, dann habe ich 3 Grad Unterschied, also 3 Grad Delta T, und am Ende des Tages, nach dem Lüften, habe ich einen kurzen Unterschied, es wird kurz mehr Leistung abgerufen, da ja die Möbel, die Wände und der Boden eigentlich noch warm sind, ist das Ganze fix wieder aufgeheizt, und so komme ich dann eigentlich auch auf sehr geringe Energieverluste. Jetzt habe ich schon angesprochen, Thermostate auf 25 Grad stellen bei der Fußbodenheizung, warum macht das Sinn? Weil ich schon gesagt habe, wenn ich die auf 20 Grad stelle, dann hält sich meistens der Komfort einfach durch das recht kühle Wasser in gut isolierten Häusern ziemlich in Grenzen, denn das ist ja eigentlich das, was man von der Fußbodenheizung möchte. Und dann darf ich auch nicht vergessen, die Thermostate, meistens haben wir die klassischen Räder an der Wand, das ist das, was die meisten Blindennutzer auch kennen, das sind Räder, die haben ganz gerne auch keine Pfeile, die kann ich drehen, aber die kann ich trotzdem wunderbar einstellen, denn die haben was, das ist für uns Blinde praktisch ideal, sie haben Relais, das heißt, wenn die Fußbodenheizung einschaltet, dann macht sie Klack, und wenn sie ausschaltet, dann macht sie wieder Klack, aber anders. Und das heißt, wenn wir uns jetzt mit einem Thermometer die Raumtemperatur angucken, und die sagt zum Beispiel 20 Grad, dann wissen wir ganz genau, okay, wir können erstmal den Thermostaten drehen, bis es Klack macht und die Fußbodenheizung einschaltet, und dann noch ein Stückchen weiter, dann werden wir wahrscheinlich irgendwo so bei 23, 24 Grad zu liegen kommen, und wenn wir dann einfach mal einen Tag abwarten, denn so lange dauert das, bis sich eine Fußbodenheizung anpasst, dann können wir wieder nachmessen, und wenn wir dann hören, 24, 24,5 Grad, dann wissen wir auch, okay, jetzt hat das Ganze funktioniert. Und das ist eigentlich für uns Blinde das Tolle an diesen Dingern, diese Thermostate sind überhaupt nicht genau, diese Temperaturmarkierungen, die sind eigentlich nur eine Info, denn ich habe mich im März mit einem Elektriker unterhalten, der hat auch gesagt, wenn man diese Thermostate nebeneinanderlegt, dann kann man fünf verschiedene Thermostate haben, die fünf verschiedene Temperaturverhalten an den Tag legen, also am Ende darf man das auch nicht so ganz für bare Münze nehmen, sondern muss am Ende auch wirklich vor allem nach dem eigenen Wohlbefinden gehen. Ja, und dann schadet es natürlich nicht, etwas zu haben, was ich schon lange mein eigen nenne, nämlich ein sogenanntes Infrarotthermometer. Das gibt es zum Beispiel beim LHZ Dresden, die führen so etwas, ein entsprechendes Infrarotthermometer, damit kann man nämlich nicht nur Fieber messen, sondern auch Raumtemperaturen, Wandtemperaturen, Temperaturen an Fenstern und ganz wichtig, Fußbodentemperaturen. Und wenn ich dann feststelle, ja, ich habe eigentlich eine ganz tolle Fußbodenheizung und komme aber einfach nicht über 21, 22 Grad, auch wenn ich voll aufgedreht habe und ich höre dann vom Infrarotthermometer, ja, wir haben aber nur 21,6 oder 22 Grad Fußbodentemperatur. Ja, dann wissen wir ganz genau, irgendwas passt nicht, dann brauchen wir jemanden, der uns technisch weiterhilft, denn das reicht nicht. Ja, das reicht nicht, um ein Delta T herzustellen, eine Leistung herzustellen, einen Temperaturunterschied, mit dem wir wirklich Leistung aus dem Boden abrufen können. Ja, und dann gibt es natürlich nicht nur das Thema mit den Thermostaten, sondern es gibt natürlich auch noch etwas anderes, das wir wissen müssen. Wenn wir zum Beispiel ein Bad haben, in dem hätten wir gerne 24 Grad und im Rest der Wohnung 22 Grad, dann kann es ganz häufig passieren, dass wir nur das Bad heizen und das ist dann so bei 24, 24,5 Grad. Und ein großer Teil unserer Wohnung schließt sich dieser Temperatur an. Wie kann das sein? Ganz einfach. Weil Bäder meistens bevorzugt angeschlossen sind und dadurch wärmer werden. Und weil es ganz häufig so ist, die Leitungen müssen ja irgendwie von der Heizung, von der Zentrale oder von unten vom Keller ins Bad kommen. Und das tun sie nicht selten durch die Wohnung. Und auf diesem Weg bleibt es natürlich kaum aus, dass die Leitungen auch Wärme abgeben. Und so macht es natürlich absolut Sinn, sich anzugucken, okay, was habe ich an den einzelnen Stellen in meiner Wohnung an Fußbodentemperatur. Das kann ich nur mit dem Infrarotthermometer messen. Und nur wenn ich das wirklich messe, dann kann ich danach auch sagen, okay, hier kommt Wärme, wo ich sie eigentlich gar nicht haben will. Dann weiß ich am Ende auch, okay, da kommt jetzt was raus, was ich eigentlich gar nicht bräuchte. Was man auch sehen muss ist, ja, es gibt den Mythos, wenn man die Fußbodenheizung hat, dann kann man sich ganz sicher darauf verlassen, man wird praktisch 30 Prozent weniger Energie verbrauchen. Das kann sein, das muss aber nicht sein. Denn tatsächlich ist es so, dass eine Fußbodenheizung, ja, je nach Heizungsart richtig sparen oder minimal weniger als Heizkörper verbrauchen kann. Denn tatsächlich ist es schon so bei Wärmepumpen, die natürlich auf niedrige Vorlauftemperaturen angewiesen sind, da bringt es sehr viel, wenn eine Fußbodenheizung dann mit sehr geringer Temperatur gefahren wird, zum Beispiel nur mit 35 oder 40 Grad im Winter, dann hat man natürlich einen Riesenvorteil, denn damit steigt, will ich jetzt nicht zu technisch werden, die Leistungsausbeute der Wärmepumpe. Ja, und das ist natürlich eine ganz tolle Sache, denn das bedeutet für uns am Ende weniger Energiekosten. Wenn man aber, und da kommen wir dann wieder zu dem Punkt, wenn man dann aber die Situation hat, dass man eine Vorlauftemperatur von einem Gaskessel hat oder einem Ölkessel, dann macht das nicht so einen Riesenunterschied. Klar, dann sind natürlich die Wärmeverluste über die Leitungen, über die Rohre und so weiter etwas geringer als jetzt zum Beispiel Heizkörpern, aber es ist jetzt tatsächlich nicht so, dass man dann sagen kann, ja, da spart man sich wirklich seine 20 oder 30 Prozent ein. Nein, da sind es dann oft eher Werte im Bereich zwischen 5 und 10 Prozent. Und das ist tatsächlich eine Sache, die muss man auch wissen. Eine Fußbodenheizung ist vor allem so gut wie die Hülle vom Gebäude. Denn natürlich macht eine Fußbodenheizung wahnsinnig angenehme Wärme, aber wenn ich jetzt einen Altbau habe, wo ich sehr viel Leistung reinstecken muss, zum Beispiel ein Haus aus den 70ern, wo man dann im Endeffekt eine Fußbodenheizung reingepackt hat, dann muss ich natürlich einfach sehen, klar, dann brauche ich da mehr Vorlauftemperatur, denn ansonsten kriege ich es einfach nicht hin. Was kann ich jetzt als Blinder konkret machen, wenn ich in jedem Raum ein Thermostat habe, das vielleicht sogar analog ist? Wenn es digital ist, heute mit Smartphone oder mit smarter Brille überhaupt kein Problem. Mit Beamer ICE kann man die Temperaturwerte wunderbar auslesen. Sind die digitalen Thermostate besser? Jein, nicht wirklich, denn tatsächlich, was machen die Dinger? Ja, die haben genau so ein Relais, das ein- und ausschaltet, aber sie haben oft die Möglichkeit, dass man dann eine Temperaturabweichung einstellen kann. Aber für uns Blinden sind tatsächlich die klassischen Räder, die man einfach auf eine bestimmte Markierung einstellt, oder für uns eben zwischen Ein- und Ausschalten eigentlich so die beste Lösung. Ja, meine Lieben, im Großen und Ganzen gar nicht so schwer als Blinder, wenn man sich ein bisschen darauf einlässt, wenn man sich ein Hilfsmittel wie ein Infrarotthermometer zur Hand nimmt und wenn man sich damit abfindet, dass man einfach keine Heizung hat, die man ein- und ausschaltet, wie man es gerade braucht, sondern bei der man ein bisschen mitdenkt, wenn ich jetzt weiß, okay, es wird heute 15 Grad warm, naja, dann kann ich sie in der Früh, wenn ich eine gute Isolierung habe, zurückdrehen und kann auf die Weise vermeiden, dass es mir, wenn die Sonne reinknallt, zu warm wird. Oder wenn ich weiß, morgen wird es kälter, also werde ich wahrscheinlich ein bisschen mehr Temperatur brauchen, wenn man sich da auch ein bisschen drauf einlassen möchte, dann kann so eine Fußbodenheizung richtig angenehm sein und richtig viel Freude machen. Ich hoffe, ich konnte euch heute ein bisschen aufklären, ein bisschen interessante Infos dalassen. Am kommenden Montag, da geht es ums Thema Heizkostenabrechnung. Wärme muss nicht teuer sein, da schauen wir uns zusammen mal an, wie man so eine Heizkostenabrechnung eigentlich liest, auf welche Werte es ankommt und was wir wirklich in der Hand haben und wo wir einfach kapitulieren müssen und sagen, gut, da ist das Gebäude schuld. Auch das gibt es nämlich. Ich wünsche euch einen wunderschönen Sonntagmorgen, vergesst nicht die Sonntagsmusik morgen um 12 und freue mich, wenn wir uns am Montag alle wieder hören. Bis dahin, bleibt mir gewogen. Tschüss, auf Wiedersehen. Wenn du heute was mitgenommen hast, dann gib doch etwas zurück. Das ist ganz einfach. Besuche die Seite danke.schulze-graben.de und zeige Joachim, ob dir seine Show gefallen hat. Kleine Gesten machen den Unterschied. [Musik] Schulze IT-Schulung und Dienstleistungen. Dein Spezialist für Audioanleitungen, Schulung, Fernwartung und Fritzbox-Optimierung. Mehr Infos findest du auf www.schulze-graben.de