Smütech

Schulze IT-Schulung und Dienstleistungen

93 Wärme muss nicht teuer sein

Die Betriebskosten-Abrechnung verstehen

18.11.2025 37 min

Zusammenfassung & Show Notes

Dein Spezialist für assistive Technologie, Schulung, Fernwartung und Fritz!Box-Optimierung
Hier sind wir: https://schulze-graben.de

In dieser Folge möchte ich mit euch meinen erfahrungsschatz aus 14 Jahren Verwaltung einer Eigentümergemeinschaft teilen und euch einmal erklären, worauf es in einer Betriebskostenabrechnung wirklich ankommt.

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Transkript

[Musik] Schulze IT-Schulung und Dienstleistungen. Dein Spezialist für Audioanleitungen, Schulung, Fernwartung und Fritzbox-Optimierung. Mehr Infos findest du auf www.schulze-graben.de. Und hier ist euer Gastgeber Joachim Schulze, Master of Business Administration, JAWS-certified, IT-Trainer für Blinde und Sehbehinderte. Und ich darf wieder einmal einen wunderschönen Montag wünschen. Freue mich, dass ihr euch alle Zeit genommen habt. Heute wieder ein Thema, das ist nicht unbedingt das, was man von mir erwartet. Der Mann, der seit 16 Jahren IT-Trainer für Blinde und Sehbehinderte ist, 15,5, wir wollen ja fair bleiben, erzählt uns heute, warum Wärme nicht teuer sein muss. Also, das ist ja doch ein bisschen freaky. Wenn ein IT-Trainer Energieberatung macht, mache ich gar nicht. Das gleich mal vorweg. Alles, was ich heute machen möchte, ist mit einem Problem aufzuräumen, auf das ich ganz oft stoße. Und vielleicht erzähle ich euch erst mal, wie dieses Problem eigentlich an mich herangekommen ist und warum ich eigentlich auf die Idee gekommen bin, damit zu euch zu kommen, hier in die Montagsveranstaltung. Denn tatsächlich habe ich ganz oft mit Kunden im Gespräch, boah, wir zahlen so wahnsinnig viel fürs Heizen. Okay. Und wenn ich dann mal so ein bisschen nachfrage, ja, für was zahlt er denn besonders viel? Ja, wir hatten jetzt eine Nachzahlung von 500 Euro. Okay. Aber das sagt ja erst mal überhaupt nichts aus. Ja, doch, dass wir eine Nachzahlung von 500 Euro hatten. Okay. Also da ist mir doch häufig im Dialog aufgefallen, dass da einfach ganz viel, ja, natürlich, es ist auch kein Thema, wo man jetzt sagt, da befasst man sich unbedingt damit, mit der Betriebskostenabrechnung. Aber das kann man inzwischen als Blinder. Und ich sehe ganz viele Leute, die wissen auch nicht so richtig, was sie damit anfangen sollen. Ja, es sind meistens viele Tabellen. Es ist alles recht unübersichtlich. Ja, und wenn man auch nicht so genau weiß, wonach man jetzt eigentlich sucht, dann sieht man auch nicht so richtig, wo die Kosten jetzt herkommen. Und ich glaube, das ist das, ja, was mich auf die Idee gebracht hat, da einfach mal mit euch in Dialog zu gehen und euch mal ein bisschen zu erklären, wie das Ganze eigentlich funktioniert. Denn so eine Betriebskostenabrechnung, die ist genormt. Und das macht es für uns Blinde total einfach, da auch rauszufinden, wo potenzielle Energiefresser sind. Und ja, ich habe mir lange überlegt, ob ich euch mal mit Musterheizkostenabrechnungen, ja, beglücken soll und habe mich dann am Ende dagegen entschieden. Denn es ist halt so, wenn ich das hier alles auseinandernehme, dann sitzen wir zweieinhalb Stunden und das wollt ihr nicht, denn dann wird es irgendwann, glaube ich, einfach langweilig. Und dann habe ich mir überlegt, Mensch, ich mache es ganz anders. Ich gebe euch die grundlegenden Werkzeuge an die Hand, damit ihr rausfindet, ja, was braucht ihr wirklich? Und vor allem ist das überhaupt zu viel? Denn es gibt ja ganz viele Mythen. Man hört immer gerne, naja, also eine Nachzahlung ist immer ganz furchtbar schlecht. Das bringt dann viele Vermieter oder viele Verwalter dazu, einfach höhere Abschläge anzusetzen, um eben zu sagen, naja, lieber zahlen wir zurück und haben aber keine Beschwerden. Das ist eine Möglichkeit, ja, da kann man sich freuen, wenn Geld zurückkommt. Aber viel mehr kann man sich natürlich freuen, wenn dieses Geld irgendwo angelegt ist und einfach ein bisschen Zinsen bringt. Dann hat man nämlich mehr davon. Und deswegen denke ich mir persönlich auch, schadet es wirklich nicht, wenn man sich mit diesem Thema ein bisschen auskennt. Und das wollen wir heute erreichen. Ja, habe ich mich einfach nur eingelesen in dieses Thema? Nein, ganz sicher nicht. Ich habe 14 Jahre lang in meinem Job als ehrenamtlicher Hausverwalter, der sozusagen der Depp für alle war, das Vergnügen gehabt, die ersten Jahre Heizkostenabrechnungen selbst zu erstellen und dann komplette Betriebskostenabrechnungen zusammen mit einem Dienstleister und die natürlich dann auch entsprechend auszuwerten. Ja, und ihr seht schon, das ist als Blinder eine Hausnummer, wenn die Dinger ja schon so schwer zu lesen sind. Grundsätzlich erstmal die wichtigste Frage, wie können wir uns so eine Betriebskostenabrechnung überhaupt erst mal zugänglich machen? Denn meistens kommen die Biester ja nicht per Mail, sondern gerne mal auf Papier im dicken Umschlag auf 10 oder 15 Seiten. Ja, und die haben wir dann in der Hand. Und die müssen erstmal digital werden. Am besten tritt man da mal an die Verwaltung oder an den Vermieter ran und sagt, hey, ich bin blind, ich hätte das Ding gern digital. Das wäre für mich viel, viel einfacher. Wenn Vermieter oder Verwaltung da nicht drauf eingehen, kann man immer drum bitten, aber sie müssen es halt nicht tun. Da gibt es noch keine gesetzliche Verpflichtung. Dann ist es einfach so, dass man sich natürlich diese Abrechnung erstmal einscannen kann. Und das sollte man dann auch wirklich tun. Die OCR-Ergebnisse von so einer Betriebskostenabrechnung, die sind meistens nicht ganz toll. Man sieht viele Tabellen und die sind nicht immer ganz gerade, obwohl das eigentlich alles mit Programmen erstellt wird, obwohl das alles digital gemacht wird. Die Wände auf Papier passen einfach ganz häufig, die Zuordnungen nicht mehr. Und dann fängt es schon oft an, ein bisschen schwierig zu werden, denn da gibt es ja viele Zahlen und viele Werte. Und man braucht eigentlich nur ein paar, um rauszufinden, wo steht man energie-technisch. Und dann kann man sich überlegen, möchte man da was anpassen oder eben nicht. Also durch sein Verhalten. Ein Umstand, mit dem ich gleich vorweg aufräumen möchte, ist, ja, mein Nachbar, der zahlt 300 Euro weniger. Das ist ja eigentlich eine Sauerei, weil das heißt, ich heize zu viel und friere trotzdem. Ja, das muss aber überhaupt nicht den Tatsachen entsprechen. Denn tatsächlich funktioniert das bei der Betriebskostenabrechnung und eben bei der Heizkostenabrechnung im Allgemeinen so, dass 50 bis 70 Prozent verbrauchsabhängig abgerechnet werden. Was bedeutet das? Das heißt, zwischen 50 und 70 Prozent unseres Heizverbrauchs werden nach dem abgerechnet, was unsere Heizkostenverteiler, die Röhrchen an den Heizkörpern oder der Wärmemengenzähler in der Wohnung oder im Keller für unsere Wohnung abgerechnet haben. Früher war das ziemlich tricky. Da wurde das nämlich größtenteils nach Quadratmeter gemacht. Und früher war auch 30 bis 70 Prozent zulässig. Das ist inzwischen Gott sei Dank nicht mehr so. Und man hat den Vorteil, dass 50 bis 70 Prozent verbrauchsabhängig abgerechnet werden. Ja, das ist ein Vorteil, wenn man wenig verbraucht. Wenn man jetzt aber über einem nicht isolierten Keller im Erdgeschoss oder Hochpatterr lebt und obendrüber leben zwei, drei andere Parteien, dann freut sich der im ersten Stock, der im zweiten freut sich noch viel mehr. Warum? Weil Wärme aufsteigt. Und das bedeutet schlichtweg, dass derjenige, der oben wohnt, einfach weniger heizen muss. Und das ist so. Also da gibt es auch kein "Ja, aber das kann doch gar nicht sein, doch", weil das ist einfach Physik. Wärme steigt nach oben. Klar ist das in ganz neuen Häusern nicht mehr so schlimm, aber es ist immer noch vorhanden. Und ja, in älteren Häusern aus den 70ern, 80ern, 90ern, da ist das natürlich noch richtig extrem. Denn tatsächlich war das bei uns schon auch immer so. Im Altbau, in Graben, im Erdgeschoss, da hat man einfach am meisten Energie verbraucht. Ob man das jetzt wollte oder nicht. Und wenn das Erdgeschoss gut geheizt hat, und der erste Stock, der hat es auch immer gerne warm, dann hat sich natürlich der zweite Stock sehr gefreut und hat bedeutend weniger heizen müssen. Denn das Dach war ja isoliert und so saß die Wärme da oben. Und ja, den letzten bzw. in dem Fall den untersten beißen die Hunde. Ja, und tatsächlich sehe ich jetzt auch mal die andere Seite, denn wir sind hier in einem Block mit fünf Stockwerken, im zweiten Stock die mittlere Wohnung. Und ich kann euch sagen, das ist richtig wie eingepackt. Also tatsächlich sehen wir hier wirklich, dass wir sehr wenig heizen müssen, was nicht zuletzt daran liegt, dass natürlich einfach der Rest des Gebäudes ordentlich für uns mitheizt. Ja, ist das jetzt nicht unglaublich fies? Wäre das nicht besser, wenn alle pro Quadratmeter zahlen? Ja, das hat man früher gesagt, weil es auch viel einfacher war. Jetzt haben wir aber ein Problem. Was machen wir jetzt, wenn eine Person eine 100 Quadratmeter Wohnung bewohnt und drei Personen eine 60 Quadratmeter Wohnung? Dann stimmt die Rechnung ja auch irgendwie nicht mehr, oder? Richtig. Und deswegen ist man eben vermehrt auf diese Verbrauchsabrechnung gekommen und lässt sozusagen als Ausgleich noch die 30 bis 50 Prozent, was natürlich am Ende bedeutend fairer ist. Denn es macht ja schon einen Unterschied, ob jemand seine komplette Wohnung nutzt und entsprechend alles auf 22 Grad beheizt, oder ob jemand vielleicht nur am Wochenende da ist und dann vielleicht auch nur ein, zwei Zimmer benutzt. Wir sehen schon, die Betriebskostenabrechnung hängt nicht nur an den Quadratmetern. Und das ist wichtig zu wissen. Denn nicht nur, weil ich eine große Wohnung habe, muss ich auch einen Haufen Heizkosten bezahlen. Das kommt schon auch viel auf mein Verhalten an. Und dann kommen wir zur zweiten Größe, die ganz, ganz wichtig ist. Nämlich der Jahresverbrauch pro Quadratmeter. Und der sagt uns ziemlich viel. Der sagt uns einmal ordentlich was über unser Gebäude. Und er sagt uns natürlich auch viel über unsere Heizgewohnheiten. Bei alten Häusern, die wirklich aus den 70ern sind, teilweise auch noch aus den 80ern, da sind 100 Watt und mehr pro Quadratmeter keine Seltenheit. Das ist ein Wert, den findet ihr immer in der Betriebskostenabrechnung. Da steht meistens für die Wohnung Verbrauch pro Quadratmeter in Watt. Und dann steht da ein Wert, der liegt irgendwo, kann alles sein, 60, 70, 90, 120. Und dann muss immer noch der Vergleich pro Liegenschaft, also für das ganze Haus angegeben werden. Und da fängt es dann an, interessant zu werden. Wenn ich jetzt im ganzen Haus einen Vergleich, einen Durchschnitt von, so war es bei uns meistens, 90 habe und ich liege bei 82, dann weiß ich, okay, ich bin erst mal knapp 10%, 9% ungefähr unter dem Durchschnitt. Okay, wenn ich jetzt sehe, das ganze Haus hat ungefähr 110 Watt Verbrauch und ich liege bei 122, dann kann ich sagen, ich bin gut 10, 11% über dem Durchschnitt. Aber ich kann noch was sagen, das ganze Haus verbraucht eh schon verdammt viel Leistung. Das sieht man immer ganz toll bei Immobilien Scout und anderen Marktplätzen. Da gibt es ja den sogenannten Energieausweis und da steht dieser Verbrauch drin. Und wenn ich natürlich schon sehe, der liegt bei 100, 110. Hier bei uns in Plauen, wir haben viele denkmalgeschützte Häuser, die sind zwar saniert, aber da liegt der Verbrauch trotzdem oft bei 105, 110, manchmal 120 Watt pro Quadratmeter. Also Kilowattstunden pro Quadratmeter. Das Problem an der Sache ist, wenn ich solche Verbräuche sehe, dann kann ich eigentlich von vornherein schon sagen, da komme ich nicht billig weg mit den Heizkosten. Das kann ich drehen, wie ich will. Das geht einfach nicht. Weil ich muss ja auch zumindest, wenn irgendwie neuere Fenster drin sind, gucken, dass ich das Ganze einigermaßen trocken halte, dass mir das nicht feucht wird. Und dazu muss ich nur mal heizen und lüften. Und wenn ich dann natürlich einen Verbrauch von 120 Kilowattstunden pro Quadratmeter habe, dann habe ich ein Problem. Bundesweit liegt der Durchschnitt übrigens, das ist ziemlich interessant, so um die 90 Kilowattstunden pro Quadratmeter. Und das sagt uns eigentlich schon, dass wir im Bundesdurchschnitt eigentlich ziemlich viel Energie verbrauchen. Liegt das jetzt daran, dass wir alle so unglaublich verschwenderisch sind? Nein, das liegt einfach daran, dass wir meistens ziemlich schlecht isolierte Häuser haben. Und wir haben zwar bei vielen Häusern neue Fenster, aber das bringt halt nichts, wenn Kältebrücken nicht gemacht sind, wenn Fassaden nicht gedämmt sind und so weiter und so fort. Und vor allem auch, wenn Häuser nicht ideal ausgelastet sind. Das ist dann einfach so, dass automatisch dieser Verbrauch pro Quadratmeter hochgeht. Bei uns ist es so, dass der Verbrauch tatsächlich in der Liegenschaft, wir haben hier einen Neubau, bei ungefähr 35 Kilowattstunden pro Quadratmeter liegt. Und das sagt natürlich schon einiges aus. Da kann ich mir dann schon ungefähr ausrechnen, wenn ich eine 90 Quadratmeter Wohnung habe, dann kann ich mir ungefähr ausrechnen, das wird am Ende des Jahres irgendwie einen Wert geben, der so um die 3000 Kilowattstunden liegt. Und das ist natürlich nicht viel. Also wenn man sich das jetzt so ausrechnet, dann kann man sich das Ganze noch ausrechnen, was die Kilowattstunde an Energie kostet. Und dann weiß man am Ende, wenn wir bei uns heizen mit Pellets, das ist praktisch das billigste Heizsystem im Moment, dann kann ich sagen, das wird dann im Jahr ungefähr so roundabout bei 3000 Kilowattstunden irgendwo bei einem Preis von 240 Euro liegen. Das geht natürlich nur, weil das hier wirklich ein hocheffizienter Neubau ist. Und da sieht man schon, Neubau-Mieten sind im Allgemeinen ziemlich teuer, aber Energiekosten halt auch ganz schnell sehr viel geringer. Und da muss man dann schon sehen, dass Energiekosten unter Umständen auch schnell eine günstige Miete ziemlich unattraktiv machen können. Denn das ist eben das, da sind wir wieder zurück bei der Verbrauchskostenabrechnung, Betriebskostenabrechnung. Wenn man nicht versteht, für was man da eigentlich bezahlt, dann kann man das auch nicht verändern. Wir haben also gesagt, die Leistung, die wir in kWh, in Kilowattstunden, also Stunde, ein KW, pro Quadratmeter im Jahr verbrauchen, die ist sehr wichtig. Ja, und dann kommt es natürlich darauf an, wie verhält man sich. Jetzt gibt es ja verschiedene Möglichkeiten. Man kann sagen, man heizt die ganze Wohnung im Schnitt auf einer einheitlichen Temperatur. So machen wir das zum Beispiel. Wann macht das Sinn? Wenn ich eine Wohnung habe, die ich praktisch vollständig nutze. Das bedeutet immer, wenn ich keine großen leerstehenden Flächen habe. Also wenn man jetzt wie bei uns, ist es so, wir haben einen großen Wohnbereich, wir haben mein Büro, wir haben ein Schlafzimmer und wir haben ein Kinderzimmer. Die Räume werden eigentlich alle genutzt und keinen großen Flur. Das ist nur die Garderobe und der Durchgang zwischen den Räumen. Da kommt natürlich dann das Ganze wirklich sinnvoll hin, wenn man sagt, okay, man lässt das alles auf einer gleichmäßigen Wohlfühltemperatur. Bringt das viel, nachts alles abzuschalten? Man muss immer abwägen, denn am Ende ist der größte Feind natürlich die Luftfeuchtigkeit. Da gibt es im Smutek auch eine Folge dazu zum Thema Nachtabschaltung und Nachtabsenkung. Das ist schon ein bisschen älter, einfach mal nach den H-Folgen suchen, wen das näher interessiert. Aber im Allgemeinen kann man schon sagen, je gleichmäßiger die Temperatur ist, umso besser spart man auch Energie. Ja, und dann gibt es natürlich auch den Fall, man hat eine große Wohnung, man ist alleine und nutzt eigentlich nur zwei Zimmer. Man hat zum Beispiel eine 90 Quadratmeter Wohnung, ist alleine und die ist zum Beispiel auf vier Zimmer aufgeteilt. Auf ein Wohnzimmer, das nutzt man kaum, auf die Küche, die nutzt man zum Essen und dann hat man im Schlafzimmer vielleicht sein PC noch mit stehen und das sind eigentlich die einzigen Räume, die man nutzt. Wie kann man das dann hinkriegen, dass man da energetisch nicht arm wird, denn es bringt ja nichts, wenn ich nur 40 Quadratmeter nutze, 50 mitzuheizen, oder? Tatsächlich ist das halt auch wieder so eine Mischrechnung, denn wenn wir natürlich die Türen offen haben und einfach die Heizung aus in diesen nicht genutzten Räumen, dann haben wir natürlich das große Problem, dass wir am Ende ein bisschen gegen uns arbeiten, weil wir verbrennen Energie, denn Wärme zieht immer in die kälteren Räume. Das ist einfach physikalisch bedingt, das heißt, wenn wir jetzt in zwei Räumen die Heizung aus haben, in zwei haben wir sie an, dann bringt uns das am Ende nichts, weil wir werden immer einen kalten Zug haben, weil die Wärme einfach in die kalten Räume zieht. Sieht anders aus, wenn wir jetzt das Ganze ein bisschen temperieren. Das heißt, wenn wir jetzt zum Beispiel sagen, wir machen die Räume, die wir nicht nutzen, zu und wir heizen die Räume, die wir nicht nutzen, zum Beispiel nur auf 19 Grad, gucken einfach regelmäßig, dass die auch gelüftet werden, dass da keine Feuchtigkeit sich ansetzen kann, und heizen einfach die Räume, die wir nicht nutzen, nur auf 19 Grad und halten die Türen geschlossen. Dann sparen wir auf jeden Fall Energie, denn das hat sicher jeder schon mal gehört, mit jedem Grad, dass wir weniger rein heizen an Energie, sparen wir ungefähr 6 % an Energie. Und das stimmt natürlich. Wenn wir jetzt sagen, statt 22 Grad im Wohnzimmer, das wir nicht benutzen, nur 19 Grad, dann haben wir 18 % Energie gespart. Aber jetzt dürfen wir natürlich keine Milchmädchenrechnung machen, denn wir müssen sehen, dass wir nur 18 % im Wohnzimmer gespart haben. Wenn wir jetzt aber zwei Räume haben, in denen wir das machen, dann haben wir natürlich schon 36 % theoretisch gespart. Praktisch haben wir 18 % Energie im Wohnzimmer und 18 % im zweiten Raum gespart. Das sind natürlich keine 36 % zusammen. Aber wenn wir das Ganze jetzt dann runterbrechen auf die anderen Räume, dann haben wir trotzdem am Ende eine Energieersparnis von vielleicht 20 %. Und das kann dann schon ohne große Komforteinbuße wirklich ordentlich sein. Aber – und hier muss man immer ein bisschen hinterfragen, bevor man den Rotstift ansetzt – man hatte ja dann mal bei der Energiepreisexplosion 2022 diesen, ich nenne es jetzt einfach mal, schwachsinnigen Vorstoß gewagt. Naja, also 20 Grad reichen ja auch in Büros. Das finde ich eine super Idee. Ich glaube, für alle wärmebedürftigen Menschen, die sich da einmal an den Kopf langen, denn mehr kann man da auch nicht tun, denn letztlich ist das eine Komfortfrage. Jeder Mensch hat da unterschiedliche Anforderungen. Und das über einen Kamm zu scheren, das halte ich ehrlich gesagt nicht nur für sehr dumm, sondern auch für sehr diskriminierend. Und da sollte man sich dann schon ernsthaft überlegen, auch ein bisschen mit Sinn und Verstand vorzugehen. Und wenn ich natürlich eine gewisse Nutzfläche habe, wo Menschen sich bewegen, arbeiten, leben, dann muss ich mir darüber klar sein, dass ich diese Nutzfläche einfach auch heizen muss. Und das ist einfach so bei uns in Deutschland. Heizung macht nun mal leider 60% der Nebenkosten aus und teilweise sogar noch ein bisschen mehr. Und das macht eigentlich schon ziemlich klar, wie prekär das ganze Thema ist. Prekär eben vor allem deswegen, weil wir nur im begrenzten Rahmen darauf einwirken können, wie ich gerade gesagt habe. Wenn wir jetzt gerade gesagt haben, 60% macht die Heizung aus, dann sind wir jetzt vielleicht auch Leute, die gerne noch mal baden, länger duschen. Das haut natürlich auch ein bisschen drauf. Aber da können wir halt auch nicht alle Welt dran machen. Denn natürlich kann man von diesen 60% nochmal 15% vielleicht drücken, wenn man denn wirklich Räume hat, die man nicht nutzt. Aber die meisten Leute wohnen ja schon in Wohnungen, wo sie alle Räume nutzen. Und dann muss man natürlich auch aufpassen, dass es eben nirgends Schimmel gibt. Und dafür braucht es einfach eine Grundwärme in den Räumen. Und da kommen wir eben an den Punkt, wo dann diese Aussage "Naja, Sie können ja mit jedem Grad 6% Energie sparen" eben schon wieder mit Vorsicht genossen werden muss. Denn für die ganze Wohnung geht das eben nicht so ohne weiteres. Gerade wenn wir halt auch viel sitzen, nicht den ganzen Tag rumrennen, nicht den ganzen Tag in Bewegung sind, dann braucht man halt einfach auch ein bisschen mehr Wärme. Jetzt kommen wir aber noch zu einem ganz wichtigen Punkt in der Betriebskostenabrechnung. Ich will mal Verbrauchskostenabrechnung sagen, weil wir immer Verbrauchsabrechnung auch gesagt haben in der Eigentümergemeinschaft oder Nebenkostenabrechnung. Richtiger Ausdruck ist und bleibt natürlich Betriebskostenabrechnung, steht aber tatsächlich auch häufig Nebenkostenabrechnung. Ein ganz wichtiger Punkt ist natürlich, was kostet uns die Kilowattstunde Energie? Und da muss man jetzt ein bisschen aufpassen, denn wer mit Gas heizt, der hat oft Kubikmeter als Angabe. Wer mit Öl heizt, der hat ganz oft Liter als Angabe. Bei Pellets, da geht es gerne mal nach Tonnen. Das können wir eigentlich alles vergessen, denn am Ende brauchen wir die Kilowattstunden. Das ist das einzige, was uns wirklich interessiert, denn mit Kilowattstunden, das heißt, wie viel Kilowatt in der Stunde wir verbraucht haben, da wird das Ganze vergleichbar. Und da muss man einfach grundsätzlich mal sehen, da liegt das größte Potenzial drin. Wenn wir eine Wärmepumpe haben, dann ist es einfach so, dass der Strom, wenn wir nicht gerade eine Solaranlage auf dem Dach haben, im Schnitt 25 Cent, 26 Cent kostet. Und dann kommt es einfach ganz gewaltig darauf an, was der Strom wirklich kostet und wie viel mehr Wärme die Pumpe aus dem Strom holen kann. Denn das können die Dinger ja. Es kommt natürlich darauf an, haben wir eine Fußbodenheizung oder haben wir sehr große Heizkörper, die mit wenig Vorlauf arbeiten. Das würde jetzt ein bisschen zu sehr ins Detail gehen, aber wir können sagen, auch wenn eine Wärmepumpe nicht ganz optimal läuft, dann braucht die im Schnitt so 12 bis 13 Cent pro Kilowattstunde. Und damit sind wir eigentlich beim gedeckelten Gaspreis. Der liegt nämlich auch bei 13 Cent. Und das heißt im Endeffekt, dass Wärmepumpe und Gas inzwischen gleich teuer zum Heizen pro Kilowattstunde sind. Wie sieht das Ganze mit Öl aus? Das ist immer noch im Schnitt zwischen 90 Cent und 1 Euro pro Liter. Das heißt, das muss man einfach ganz klar sagen, da kostet die Kilowattstunde zwischen 9 und 10 Cent. Das ist natürlich immer noch unschlagbar günstig. Kommt auch immer ein bisschen darauf an, wann und wie kauft die Verwaltung ein. Aber da muss man natürlich sehen, es ist halt immer noch recht billig verglichen mit Wärmepumpe und Gas, die halt einfach mal im Schnitt 30 Prozent teurer sind. Pellets sind im Moment noch das günstigste Heizmedium. Das muss man einfach sagen mit 7 bis 8 Cent pro Kilowattstunde. Günstiger ist dann eigentlich nur noch Holz aus dem eigenen Wald. Aber, und jetzt kommt eben der große Wendepunkt, in den nächsten Jahren wird sich das ändern, was Wärmepumpen angeht. Denn je besser die Ausbeute einer Wärmepumpe ist, umso billiger wird das Ganze. Und hier hängt eben alles am Strompreis. Wenn ich jetzt eine Wärmepumpe in einem Neubau habe oder auch in einem gut sanierten Altbau, wo jetzt zum Beispiel die Wärmepumpe direkt eine Klimaanlage versorgt, dann kann aus so einem Strompreis von 25 Cent unglaublich schnell ein Kilowattstundenpreis von 8 Cent werden. Und dann bin ich ganz fix auf dem Pelletniveau. Und damit ist die Wärmepumpe energie-technisch eigentlich unschlagbar. Oder auch, wenn Strom, wenn Photovoltaik, was im Moment im Bestandsbau noch gar nicht der Fall ist, weil der Strom ja nicht an die Vermieter weitergegeben werden darf, aber wenn zum Beispiel mit Photovoltaik eine Wärmepumpe versorgt wird, dann sieht das Ganze schon wieder wesentlich anders aus. Denn dann kommt so eine Kilowattstunde Strom auch ganz schnell mal auf 5 Cent. Und dann sind wir eigentlich, also Kilowattstunde Wärme, Entschuldigung, dann sind wir eigentlich bei Preisen, die sind praktisch nicht mehr schlagbar. Und da muss man ganz klar sehen, hier wird sich in den nächsten Jahren viel ändern. Es ist ganz klar, dass im Bestandsbau immer noch die meisten Häuser mit Gas geheizt werden. Und ja, in Mietwohnungen ganz besonders. Danach kommt Öl und dann kommt eigentlich erst alles andere. Und beim Gas, da hilft natürlich im Moment wahnsinnig der Gaspreisdeckel. Die 13 Cent, die sind natürlich im Moment einfach eine Sache, die sehr, sehr, sehr gut helfen, die Betriebskosten zu drücken. Aber man muss natürlich schon sehen, langfristig haben wir halt auch wirklich das Thema, wir müssen eine Betriebskostenabrechnung auch lesen können und verstehen. Denn ansonsten bringt es uns nicht, wenn wir nicht einfach sagen, okay, wir sind bereit, dann zahlen wir halt einfach nach und dann ist das so. Naja, wird schon irgendeinen Grund haben. Es macht immer mehr Sinn, etwas zu zahlen, wo ich weiß, okay, ich kann es nicht verändern, weil zum Beispiel das Gebäude einfach sehr alt ist oder nicht saniert ist. Aber dann kann ich mir eben auch überlegen, gut, gibt es vielleicht auch Optionen, gibt es vielleicht auch Möglichkeiten, dass ich mich dann eben wirklich irgendwann, wenn einfach das Ganze energetisch keinen Sinn macht für mich, vielleicht nach einer anderen Wohnung umsehe. Ja, ich hoffe, ich habe euch jetzt mal ein bisschen Infos mitgegeben und habe es euch ein bisschen leichter gemacht, das ganze Thema zu verstehen. Natürlich kann man sich auch die KI zur Hilfe nehmen und zum Beispiel in Googles Gemini wirklich einfach mal so eine Betriebskostenabrechnung reinwerfen und sich davon die Abrechnung erklären lassen. Das macht sehr viel Sinn, gerade wenn man jetzt selber mit den Werten nicht so viel anfangen kann. GPT kommt im Moment leider nicht mit gescannten PDFs klar. Also die müssen durchsuchbar sein, sonst liest er sie einfach nicht. Von daher kann man das dann nur mit Googles Gemini machen. Da kann man schon viel Erklärung rausholen und sonst ein bisschen nach den Werten suchen, die ich euch heute so erklärt habe. Und dann wisst ihr zukünftig auch, warum ihr was an Heizkosten bezahlt und vor allen Dingen auch, wie ihr ein bisschen was einsparen könnt. Wenn ihr jetzt noch eine Frage habt, dann habt ihr einen Titel Zeit dazu. Sie per Mail an info@schulze-graben.de oder per WhatsApp an 08232 50 31 303 zu stellen. Wenn du heute was mitgenommen hast, dann gib doch etwas zurück. Das ist ganz einfach. Besuche die Seite danke.schulze-graben.de und zeige Joachim, ob dir seine Show gefallen hat. Kleine Gesten machen den Unterschied. [Musik] [Musik] [Musik] [Musik] [Musik] [Musik] [Musik] [Musik] Betriebskostenabrechnung als Blindermeistern, das war heute unser Thema. Ich sage vielen Dank fürs Zuhören. Am Samstag gibt es Highlights aus meiner Radiozeit. Ja, das ist mal was ganz was anderes. Eine Zeit, in der Jockel noch jung und wild war und noch Bäume ausgerissen hat, manchmal auch gepflanzt. Und genau über diese Zeit möchte ich euch am Samstag ab 19 Uhr in der Smütech-Show ein bisschen was erzählen. Ich freue mich, wenn ihr dabei seid und wünsche euch bis dahin alles Gute. [Musik] Schulze IT-Schulung und Dienstleistungen. Dein Spezialist für Audioanleitungen, Schulung, Fernwartung und Fritzbox-Optimierung. Mehr Infos findest du auf www.schulze-graben.de